Prozessablauf

Stadtentwicklungsplanung ist eine der zentralen strategischen Aufgaben einer Stadtverwaltung. Stadtentwicklung dabei nur auf den Städtebau zu reduzieren, wäre zu kurz gegriffen. Stattdessen verlangt Stadtentwicklung eine interdisziplinäre, integrierte und zukunftsgerichtete Herangehensweise. Integriert heißt dabei, viele unterschiedliche Bereiche des Zusammenlebens und ihre Wechselwirkungen untereinander mitzudenken, zum Beispiel Siedlungsstruktur, Mobilität, Wirtschaft, Umwelt oder soziale Belange. Schwerpunktziele werden formuliert, die sich auf einen mittel- bis langfristigen Zeithorizont beziehen: Wo möchte die Stadt in zehn, 15 oder 20 Jahren stehen? Wie möchten die Menschen dort leben? Wie kann sich Ostfildern als attraktiver Wirtschaftsstandort positionieren? Und wie erreicht man diese Ziele nachhaltig? Trotz immer schnellerer Veränderung von Rahmenbedingungen und Anforderungen an die Stadt? 

Aktuell hat die Stadtverwaltung einen fachbereichsübergreifenden Prozess angestoßen, in dem die städtebauliche Entwicklung für die nächsten Jahre geplant wird. In enger Abstimmung betrachten die  Fachkräfte der einzelnen Fachbereiche der Verwaltung verschiedene Handlungsschwerpunkte und schaffen stadtplanerische Grundlagen und Voraussetzungen. Und das gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Verwaltung, aber auch begleitet durch einen breit angelegten Bürgerbeteiligungsprozess. Schließlich ist es vorrangiges Ziel des Prozesses, die Zukunft Ostfilderns mit den Menschen vor Ort zu gestalten. Letztendlich soll durch Transparenz, Klarheit und Akzeptanz eine gemeinsame Grundlage für die Fortschreibung geschaffen werden, um einen politischen Grundsatzbeschluss herbeizuführen. 

Stadtentwicklung ist dabei als fortwährender Prozess zu verstehen, als interdisziplinäres Steuerungsinstrument, um den durch soziale, wirtschaftliche, ökologische, gesellschaftliche und kulturelle Einflüsse hervorgerufenen Wandel positiv zu beeinflussen. Die Zielrichtung wird im Stadtentwicklungskonzept (STEK) definiert und liefert die Grundlage für die weiteren, vertiefenden und konkretisierenden Planungsstufen. Auch die daraus resultierenden Gutachten und Konzepte sind nicht abschließend, sondern werden in Abständen weiterentwickelt. So wie der Flächennutzungsplan (FNP), in dem verschiedene räumliche Nutzungsansprüche wie Wohnen, Gemeinbedarf, Gewerbe, Freiraum oder Verkehr koordiniert zusammenführt und gesteuert werden.  Begleitende Fachgutachten werden, soweit erforderlich, in die Wege geleitet – beispielsweise zur Ermittlung des Bedarfs an Wohnflächen oder an gewerblichen Bauflächen. Fachplanungen, wie die Erarbeitung eines Landschaftsplans mit umfassender ökologischer Bestandsaufnahme und eine Umsetzungsstrategie Mobilität, sind bereits in Bearbeitung. 

Im Sinne einer integrierten Stadtentwicklung nimmt der Prozess „Stadtentwicklung Ostfildern verbindet“ eine Vermittlerrolle zwischen Stadtplanung und Stadtpolitik ein und berücksichtigt alle nebenstehenden Handlungsfelder. Zwei Faktoren sind dabei Voraussetzung, um das Ziel einer gemeinwohlorientierten, nachhaltigen Stadtentwicklung zu erreichen: Zum einen eine fachübergreifende Zusammenarbeit, sprich kein Nebeneinander, sondern Zusammendenken von Handlungsfeldern. Zum anderen eine umfassende Beteiligung der Menschen vor Ort. Die Erfahrung zeigt nämlich deutlich: Durch Kommunikation und einen transparenten Prozess kann Akzeptanz geschaffen werden.